Am Nachmittag des 5. Mai 2020 wurden die Freiwilligen Feuerwehren Stang, Aigen und Kirchschlag mit der Meldung „Unbekanntes Medium im Wasser“ alarmiert. Das gewaltige Ausmaß dieses Einsatzes, war zu diesem Zeitpunkt noch keinem bewusst. Die Ursache war, dass bei einem Landwirt die Güllegrube gebrochen und der Inhalt, immerhin 350.000 Liter, ausgeflossen und in weiterer Folge in den Reißenbach geflossen sind.
Die eintreffenden Einsatzkräfte wurden, vom Einsatzleiter BR Bernhard Pichler, sofort beauftragt den Bach abzusperren und das verunreinigte Wasser abzupumpen und in die Kanalisation abzuleiten und auch teilweise auf nahe gelegene Wiesen zu spritzen. Weiters wurden, weil es ein Umwelteinsatz war, der Bürgermeister Pepi Freiler und der Bezirkshauptmann Markus Sauer verständigt. Um weiter Pumpen und Unterstützung bei den Arbeiten zu bekommen wurden die Feuerwehren Lichtenegg, Krumbach, Bad Schönau, Ungerbach und Lembach nachalarmiert.
Es wurde jetzt aus dem Zöbernbach mittels Relaisleitung und mit Pendelverkehr der Tankwagen Wasser in den Reißenbach gepumpt, um diesen zu reinigen und auch um pumpen zu können. Nach der langen Trockenzeit führt der Reißenbach nur wenig Wasser.
In den Abendstunden wurden dann noch die Feuerwehren Obereck, Gleichenbach, Spratzeck, Ransdorf, Thal und Steinbach zur Hilfe gerufen, um noch weiter Abpumpstellen zu errichten. Auch konnte schon abgeschätzt werden, dass der Einsatz länger dauern würde und die Mannschaft zum Teil abgelöst werden muss, um in der Früh wieder zur Arbeit gehen zu können.
Zusätzlich zu dem schon bestehenden Schlamassel, kam es in einem Haus in der Stangerstraße noch zu einem Rohrbruch. Es musste ein Trupp abgestellt werden, um den Keller dieses Hauses auszupumpen.
Gegen Mitternacht rückten 12 der 14 im Einsatz stehenden Feuerwehren in ihre Gerätehäuser ein. Nur die Feuerwehren Stang und Kirchschlag blieben vor Ort, um die Pumparbeiten im Reißenbach die ganze Nacht über fortzusetzen.
Um 6 Uhr Früh wurden die Nachtmannschaften von den Feuerwehren Aigen, Stang, Lembach, Ungerbach und Kirchschlag abgelöst. Bei Tageslicht ist es auch einfacher die Reinigungsarbeiten durchzuführen, was dann bis Mittag gemacht wurde. Erst nach Begutachtung des Wassersachverständigen und des Bezirkshauptmannes durfte der Einsatz wurde um ca. 13:00 beendet werden.
Eingesetzte Feuerwehren:
Eingesetzte Kräfte nur Kirchschlag
Fotoquelle: FF Kirchschlag und Einsatzdoku